Kommende Spielzeit und neue Compagnie-Mitglieder

Welcome Back

Die Sommerpause ist (endlich) zu Ende. Im Balletthaus wird wieder fleißig geprobt und trainiert für die Vorstellungen in dieser Spielzeit 2023/2024. Es ist die letzte Spielzeit von Demis Volpi, der bekanntlich ab der Spielzeit 2024/2025 nach Hamburg geht. Für ihn werden in Düsseldorf dann Raphaël Coumes-Marquet als Ballettdirektor und Bridget Breiner als Chefchoreographin die Leitung des Ballett am Rhein übernehmen.

Die Ballettfreunde haben am 16. August zum traditionellen „Welcome Back“-Abend in das Balletthaus eingeladen, um die neuen und auch die bekannten Compagnie-Mitglieder zu begrüßen und zusammen auf die neue Spielzeit anzustoßen.

Ballettdirektor Demis Volpi begrüsste die anwesenden 62 Ballettfreunde und stimmte kurz auf die kommenden Veranstaltungen ein.

Ein neues Format für (junge) Erwachsene wird am 18. und 25. Mai 2024 vorgestellt: „Inside Out“. Hier werden die ZuschauerInnen selbst zu Akteuren. Sie tanzen an der Seite von Mitgliedern der Compagnie und alle TeilnehmerInnen bekommen über Kopfhörer ihre Aufgaben mitgeteilt. Tanzkenntnisse sind nicht erforderlich, aber sicher nicht von Nachteil.

Im Programm der neuen Spielzeit sind drei Uraufführungen und etliche Wiederaufnahmen von bekannten Stücken.

Es lohnt sich also, sich das Programm auf der Homepage der Oper am Rhein oder in der gedruckten Fassung durchzusehen.

In Duisburg starten am 2. September die Aufführungen von „Giselle“, das bereits in der letzten Spielzeit in Düsseldorf Premiere hatte und ab dem 9. November auch hier wieder aufgeführt wird.

Ebenfalls in Duisburg wird man ab dem 4. November den Abend „I am a problem“ mit den Stücken „Carmen“ und „Baal“ wiedersehen können.

Die erste Premiere in Düsseldorf wird am 6. Oktober stattfinden: „Drei Meister – drei Werke“ mit Choreographien von George Balanchine, Hans van Manen und William Forsythe.

„Unbedingt ‘reingehen“ empfahl Demis Volpi den Ballettfreunden.

Am 20. Januar 2024 wird als Uraufführung „A kiss to the world“ von Dominique Dumais in Düsseldorf zu sehen sein. Dominique Dumais ist Kanadierin, derzeit Ballettdirektorin in Würzburg und dies ist ihre erste Arbeit für das Ballett am Rhein. Sie hat – so Demis Volpi – eine „ganz besondere Art zu choreographieren“, weil sie sich auf jeden Tänzer und jede Tänzerin einlasse und man sehen könne, „was jeder und jede im Gepäck hat“.

Am 7. März 2024 folgt die Premiere von „True Crime“ mit Stücken von Hege Haagenrud, Andrey Kaydanovskiy und Demis Volpi. Ein Verbrechen wird aus drei Perspektiven erzählt. Eine Choreographin und zwei Choreographen schildern mit ihren eigenen, unverwechselbaren Tanzsprachen einen anderen Aspekt, eine andere Figur oder eine neuen Perspektive der Geschichte und stellen somit die klassische Betrachtungsform einer Erzählung auf den Kopf.

Als letzte Premiere wird am 26. April 2024 das Stück „Surrogate Cities“ von Demis Volpi uraufgeführt zu der gleichnamigen Komposition von Heiner Goebbels.

Und wer sich „Krabat“ von Demis Volpi noch einmal anschauen möchte, der hat dazu ab dem 1. Juni 2024 im Theater Duisburg sechsmal die Gelegenheit.

Zum Saisonfinale kommt am 26. Juni und 7. Juli mit „Favourite Things“ eine Ballettgala, auf der noch einmal eine Auswahl dessen zu sehen sein wird, was während der letzten vier Spielzeiten besonders glänzte und unbedingt noch einmal erlebt werden muss.

Nach diesem Ausblick auf die kommenden Monate wurde mit Juliane Schunke die neue zweite Dramaturgin vorgestellt, die künftig mit Julia Schinke für das Ballett arbeiten wird.

Juliane Schunke studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Literatur in Leipzig, war Regie- und Dramaturgieassistentin am Deutschen Nationaltheater Weimar, Dramaturgin am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen und an der Semperoper Dresden, wo sie u.a. auch mit Bridget Breiner gearbeitet hat.

Zusammen stellte das „Team Julia*ne“ die vier neuen Mitglieder der Compagnie vor.

Ako Sago ist mit gerade einmal 18 Jahren der jüngste Neuzugang. Sie wurde in Japan geboren, wo sie auch ihre Ausbildung begann. Sie erhielt weitere Ballettausbildung an der European School of Ballet in Amsterdam und an der Ballettschule des Theaters Basel. Im Sommer 2023 schloss sie die Tanzausbildung ab und erhielt nach einer Audition einen Vertrag für das Ballett am Rhein.

Auch Marco Nestola ist (noch) 18 Jahre alt. Er betonte aber, dass er bald 19 werde. Marco stammt aus Italien und studierte fünf Jahre an der Ballettschule der Scala in Mailand, wo er von Demis Volpi entdeckt wurde. Düsseldorf ist seine erste Station als professioneller Tänzer.

Der in Spanien geborene Samuel López Legaspi begann seine Tanzausbildung am Conservatorio Profesional de danza de Lugo und führte sie am English National Ballet School in London fort. In der Spielzeit 2021/22 hatte er ein Engagement als Stipendiat der Heinz-Bosl-Stiftung beim Bayerischen Junior Ballett München.

Long Zou ist mit 31 Jahren schon ein sehr erfahrener Tänzer. Er begann seine Tanzausbildung in China und führt sie an der Central School of Ballet in London fort. Über das Jinxing Dance Theatre in Shanghai und die Kompanie Les Ballets Trockadero de Monte Carlo in New York City kam er 2019 nach Köln, wo er als Solist im Tanzensemble von Richard Siegal, dem Ballet of Difference am Schauspiel Köln tanzte.

Nach der Vorstellung der neuen Mitglieder der Compagnie gab es für die Ballettfreunde ausreichend Gelegenheit, mit ihnen, mit den beiden Dramaturginnen und weiteren anwesenden TänzerInnen bei Wein, Bier, Sekt und Wasser über die kommenden Produktionen zu sprechen.

Text: Axel Weiss; Fotos: Erich Kutzera, Renate Weber-Zangrandi