Ballettfreunde besuchen „alte“ Freunde

Vienna Calling!

Wie man so schön sagt: Der frühe Vogel fliegt nach Wien. Und so hieß es am 6. Mai für 46 Ballettfreunde, den Wecker auf eine nachtschlafende Zeit zu stellen, um pünktlich um 05:10 Uhr (in Worten: zehn nach fünf) am Flughafen Düsseldorf anzukommen und auf die Frühmaschine gen Wien einzuchecken.

Rundum mit Informationen, ÖPNV-Tickets und Opernkarten von Eva Zamazalová und Oliver Königsfeld versorgt, versprach die Reise von Beginn an, ein Erfolg zu werden.

Nach kurzem Flug wartete im Airport Wien schon am Gepäckband großformatige Werbung für das Staatsballett.

Mit dem Bus ging es anschließend drei Stunden lang durch den inneren Bereich der Millionenstadt, vorbei an all den bekannten baulichen Höhepunkten mit einem Fotostopp am Belvedere und der Gelegenheit, die erste Melange in einem typischen Kaffeehaus zu genießen.

Für den Nachmittag war eine Führung durch die Wiener Staatsoper organisiert.

Schon kurz vor dem imposanten Gebäude der Staatsoper gab es ein großes Hallo: Claudine Schoch lief uns zufällig über den Weg.

Nach der Führung wurden die Ballettfreunde von Martin Schläpfer und Anne do Paço im Teesalon des Kaisers begrüßt. Überhaupt nicht kaiserlich distanziert, sondern sichtlich erfreut über die zahlreichen Besucher aus dem Rheinland standen sie Rede und Antwort und schilderten offen die Erfahrungen ihres Wechsels in den Wiener Kulturbetrieb.

Der erste Reisetag endete mit einem kulinarischen Erlebnis. Im Restaurant Plachutta wurde das weltbekannte Tafelspitz-Menu serviert. Mit genauer Gebrauchsanweisung für des Essens unkundige Touristen.

Ballettfreundin und Vorstandsmitglied Renate Weber-Zangrandi konnte bei dieser Gelegenheit ihren Geburtstag begehen und sich gebührend feiern lassen. Zu den Gratulanten zählte natürlich auch Martin Schläpfer, der zusammen mit Anne do Paço ins Plachutta eingeladen worden war.

Der Samstag stand im Zeichen von Joseph Haydn. Vormittags wurden die Ballettfreunde durch das Haydn-Haus in der Haydn-Gasse 19 geführt.

Für den Abend stand der Besuch des Schläpfer-Balletts „Die Jahreszeiten“ mit der Musik von Haydn in der Staatsoper an, einschließlich Pausenverpflegung mit Sekt und Kanapees im Gustav-Mahler-Saal.

Ist eine Aufführung in der Staatsoper Wien schon an sich ein Erlebnis, so waren für die Ballettfreunde die neue Choreographie Martin Schläpfers und die sehr prominenten Auftritte uns vertrauter Tänzerinnen und Tänzer besonders berührend. Der Schlussapplaus zeigte, dass Martin Schläpfer und seine Compagnie auch Wien begeistern.

Nur wenige Schritte von der Staatsoper entfernt liegt der Augustinerkeller, eine Mischung aus uriger Kneipe und bodenständigem Restaurant. Eigentlich kein Ort, der zu großen Emotionsausbrüchen einlädt. Die aber ließen sich nicht verhindern, als nach der Vorstellung fast alle Tänzerinnen und Tänzer erschienen, die von Düsseldorf nach Wien gewechselt haben. Auch Louisa Rachedi, inzwischen Stellvertretende Ballettdirektorin des Staatsballetts, verbreitete gute Laune ebenso wie Anne do Paço.

Obere Reihe: Vivian de Britto-Schiller, Helen Clare Kinney, Claudine Schoch, Marcos Menha, Louisa Rachedi, Sonia Dvořák,Calogero Failla, Alexandra Inculet, Kristián Pokorný
Untere Reihe: Aleksandra Liashenko, Yuko Kato, Sinthia Liz, Gloria Todeschini

Die Wiedersehensfreude war – erkennbar – auf beiden Seiten groß und es zeigte sich, dass die Ballettfreunde es geschafft haben, über Jahre hinweg ein enges Band zu den Mitgliedern der Compagnie zu knüpfen. Das war in den beiden letzten Jahren aufgrund der Corona-Situation leider noch nicht im gleichen Maße möglich.

Das Programm des letzten Reisetags begann mit einem geführten Rundgang durch die Spanische Hofreitschule und endete im Café Zentral bei Sachertorte und/oder Kaiserschmarren. Ließ die lange Schlange vor dem Eingang zunächst Schlimmes befürchten, so öffnete sich für die Ballettfreunde ein Seiteneingang, der uns in einen eigens reservierten Saal des Cafés zu den Süßspeisen führte.

Am späten Nachmittag startete der Bus zum Vienna Airport und der späte Vogel flog uns zurück nach Düsseldorf.

Großen Dank von allen Teilnehmenden für die Vorbereitung und Durchführung der Reise an Eva Zamazalová und Oliver Königsfeld und auch an Anne do Paço, die in Wien aktiv am Erfolg der Ballettreise mitgewirkt hat.

Text: Axel Weiss; Fotos: Renate Weber-Zangrandi, Anne do Paço (1), Restaurant Plachutta (1)