Ballett in Zeiten des Corona-Virus

Die Ballettfreunde wollen sich kümmern

Liebe Ballettfreunde,

das Opernhaus ist geschlossen. Es finden keine Ballettvoraufführungen statt. Die Studios im Balletthaus sind geschlossen. Es finden keine Trainings und Proben statt. Die Mitglieder der Compagnie dürfen das Balletthaus vorläufig nicht einmal betreten.

Kurz nach der Hauptprobe 2 wurde die für den 13. März geplante Premiere für b.43 abgesagt. Die mehrwöchigen Proben für das Programm waren abgeschlossen. Die Kostüme waren fertig. Die Musiker hatten geprobt. Es stand nur noch die Generalprobe aus. Alle TänzerInnen der Compagnie waren fit und auf die Premiere konzentriert. Dann kam kurzfristig die überraschende Entscheidung: Die Premiere kann nicht stattfinden.

Die Compagnie befindet sich seitdem in einer Zwangspause. Jede Tänzerin, jeder Tänzer ist jetzt auf sich gestellt und muss Wege finden, seine Fitness zu halten, um den hohen Standard der Ballettprofis gewährleisten zu können. Eine Pflichtaufgabe in diesem harten Beruf.

Für die Compagnie ist es nicht nur bedrückend, dass keine Class, keine Proben und keine Vorstellungen stattfinden. Hinzu kommt die erzwungene soziale Distanz. Treffen mit Freunden und Freundinnen sind nicht mehr möglich, Restaurants und Clubs sind geschlossen. Die gesellige Freizeitgestaltung liegt völlig brach. Wer nicht mit einem Partner oder einer Partnerin lebt, ist sozial auf sich gestellt. Glücklicherweise gibt es über die sozialen Medien, über Facebook, Instagram usw. einige Wege jedenfalls einen virtuellen Kontakt zu halten. Das wollen wir nutzen.

Wir Ballettfreunde wollen der Compagnie zeigen, dass wir an sie denken und uns um sie kümmern, soweit dies derzeit möglich ist. Wir werden deshalb in den kommenden Tagen und Wochen mit möglichst vielen Compagnie-Mitgliedern telefonisch Kontakt aufnehmen und uns nach ihrem Befinden erkundigen. Idee und Realisation zu dieser Aktion gehen auf den Vorstandskollegen Axel Weiss zurück, dem ich schon im Voraus ein herzliches Dankeschön sage. Er hat viel Arbeit vor sich.

Die Ergebnisse werden wir in unregelmäßigen Abständen per Rundmail und auf unserer Homepage präsentieren.

Im Übrigen: Die Ballett-Compagnien der ganzen Welt stehen vor dem gleichen Problem. Sie haben bereits alternative Trainingsmöglichkeiten geschaffen. Via YouTube gibt es die Möglichkeit, geleitet von den Ballettmeistern der ganz großen Compagnien, über das Internet – im heimatlichen Wohnzimmer – Ballett-Classes zu absolvieren.

Es gibt auch aus den Reihen unserer Compagnie entsprechende Aktionen. Rubén Cabaleiro Campo etwa bietet zusammen mit dem Ballettrepetitor Eduardo Boechat über den Instagramkanal der Deutschen Oper ein Live-Training an. Hierüber werden wir an dieser Stelle in Kürze in einem gesonderten Gespräch mit Rubén ausführlicher berichten.

Auf Instagram posten einige Tänzerinnen und Tänzer kurze Videos mit Bildern aus ihrem „Home Office“. Ein besonders lustiges Video haben Gloria Todeschini und ihr Partner Calogero Failla gedreht. Sie finden das Video auf der Facebook-Seite der Deutschen Oper. Es ist absolut sehenswert und bringt etwas italienische Leichtigkeit in die ansonsten so düstere Gegenwart.

Beste Grüße
Egon Schawe
Vorsitzender

Büro der Ballettfreunde
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